Batterie de Zuydcoote

Bereits ein Jahr zuvor waren wir schon mal in der Region Hauts-de-France. Damals war das Kriegsmuseum „Fort des Dunes“ in Leffrinckoucke und das „Museum Dunkerque 1940 Operation Dynamo“ in Dunkerque (Dünkirchen) unser Ziel eines Tagesausflugs, ausgehend von unserem Ferienort Bredene. Was wir im Jahr zuvor nicht wussten, ist, dass wenige hundert Meter vom „Fort des Dunes“ entfernt, die Batterie de Zuydcoote in den Dünen liegt. Die Batterie wurde 1879 von den Franzosen angelegt. Geschützt hinter den Dünen liegt eine Kaserne mit Kasematten, Garagen, Pulverkammer und Wachgebäude. Im Ersten Weltkrieg befand sich hier ein Flugfeld und im Zweiten Weltkrieg wurde die Anlage von der Wehrmacht in den Atlantikwall integriert. Am höchsten Punkt auf den Dünen liegt der von Deutschen erbaute Feuerleitstand.

Der von Deutschen erbaute Feuerleitstand

Weitere Geschützbunker liegen, von der Brandung unterspült, über den gesamten Küstenstreifen verteilt. Graffiti-Künstler mit mehr oder weniger Talent haben den grauen Beton-Klötzen etwas Farbe verpasst.

Das „Blockhaus“

Geht man den Strand weiter in westliche Richtung kommt man zum „Blockhaus“, einem von der deutschen Wehrmacht erbauten Gefechtsstand, der seit 2014 unter dem Project „Anonyme/Réfléchir“ mit Spiegelscherben beklebt, zu einem Kunstwerk wurde.

Weitere Infos zu dem Kunst-Objekt findet man auf der Web-Seite und dem Instagram-Account.

Schiffswracks am Strand von Zuydcoote

Neben den Beton-Ruinen des Atlantikwalls liegen noch Schiffswracks am Strand zwischen Zuydcoote und Bray Dunes. Während der Schlacht um Dünkirchen (Donkerque) 1940 wurden Teile der französischen und britischen Armee eingekesselt. In einer seeseitigen Evakuierungsaktion mit dem Codenamen „Operation Dynamo“ wurden dutzende Schiffe und Kleinboote zerstört, deren Überreste bei Ebbe heute noch sichtbar werden.
Ich hatte das Glück zum Zeitpunkt des Niedrigwassers dort zu sein, ohne zuvor einen Blick in den Gezeitenkalender geworfen zu haben und konnte das Wrack der Caude London bei Ebbe fotografieren:

Neben der Claude London (Position 51°04.115′ N / 2°28.024′ E) sind bei Niedrigwasser noch die Wracks der Crested Eagle (Position 51°04.560′ N / 2°29.461′ E), Vonette (Position 51°04.697′ N / 2°30.032′ E) und Devonia (Position 51°04.773′ N / 2°30.169′ E) am Strand zwischen Zuydcoote und Bray Dunes zu finden.

De brug van Vroenhoven

Einer der für mich interessantesten Brücken ist „De Brug“ van Vroenhoven. Sie ist nicht nur eine Brücke über den Albertkanal, sondern auch Denkmal, Mahnmal, Museum/Erlebniszentrum, Gastronomie und Veranstaltungsort zugleich. Mit einer Gesamtlänge von 195 Meter verbindet sie die Orte Riemst/Vroenhoven und Wolder+Daalhof/Maastricht. Hier begann für Belgien der 2. Weltkrieg. Über die vorherige Brücke an gleicher Position marschierten im Mai 1940 die Deutschen ein.

Für einen Neubau der Brücke wurde die alte Brücke im Januar 2009 mit Hilfe von 700 kg Dynamit gesprengt. Bei der Planung lag der Schwerpunkt auf der Funktion als Informationszentrum über den Zweiten Weltkrieg. Deshalb wurde auch ein Bunker erhalten und in die Konzeption mit einbezogen.

Unmittelbar neben der Brücke wurde am 29. April 2012 die erste Weltfriedensflamme in Belgien entzündet. Diese Flamme leuchtet in einem 2 Meter hohen Glas-Monument als Symbol des Friedens.

World Peace Flame